Warum ich nicht einen Tag nach einem Marathon ausruhen kann

Warum ich nicht einen Tag nach einem Marathon ausruhen kann

“Wie viele Marathons bist du denn schon gelaufen? Auch welche im Ausland und wie fertig bist du danach? Also musst du dich dann einen ganzen Tag ausruhen?”

Diese Frage erreichte mich gerade via Instagram und diese Frage wurde mir so NICHT das erste Mal gestellt. Also setzte ich mich schnell vor die Tastatur und schreibe meine Gedanken dazu nieder.

Bei der Anzahl der Marathons bin ich nie sicher.

Für sowas hab ich aber mein schlaues Excel-Sheet, in dem alle Daten hinterlegt sind. Ein Blick genügt und ich zähle 15 offizielle 42er-Medaillien (8x Berlin, 5x Rennsteig, 2x Brocken). Für 2020 wären 2 weitere 42er geplant gewesen (Berlin & Brocken), aber alles kam in diesem Jahr anders, wie wir alle wissen.

Ich gehe nicht an meine wirklichen Grenzen!

Familie steht über Allem! Fit und fähig, nach dem Ziel Mutter zu sein, steht bei mir über einer guten Zeit. Mittlerweile weiß ich, wie sich was ab wann anfühlen muss, wo evtl. das Tempo etwas raus muss, wo evtl. das Tempo angezogen werden kann. Wir laufen ja immer die gleichen Strecken – da kennt man alle Kurven, Geraden, wo knallt die Sonne in den Rücken, wo kommen die Mörder-Anstiege etc.

Womit auch schon die Frage beantwortet wäre, ob ich schon im Ausland gestartet bin.

Nein, bin ich bis dato nicht. Viele Städte und Länder sind verlockend und würden uns als Reisegruppe auch RiesenFreude bereiten. Aber aktuell ist nichts davon in den kommenden 2 Jahren geplant.

Die Gründe sind ganz einfach: Wir laufen immer zusammen!

Also gibt es keinen Erziehungsberechtigten, der die Crew beaufsichtigt. Das klappt innerhalb Deutschlands und in Berlin ohne Probleme, durch die Großeltern oder die HeimatWohnung. Aber im Ausland kann und möchte ich meine Kids nicht allein im Hotelzimmer oder sonst wo wissen, während die beiden Alten 42k irgendwo rocken. Hinzu kommen bei derlei großen Läufen immer auch Anfahrts- und VorOrt-Stunden, sodass man mal schnell 7-8 Stunden die Kinder allein lässt.

Also: nein – das passt einfach nicht! Zurzeit!

Man muss ja schließlich auch Ziele im Leben haben!

Und ich glaube, die Frage, ob ich nach 42ern komplett fertig bin und einen Tag Ruhe brauche, habe ich auch bereits indirekt beantwortet. Dadurch, dass wir immer spätestens 2h nach Zieleinlauf Eltern sind, können wir maximal eine heiße Badewanne “in Ruhe” genießen. Danach müssen dürfen wir wieder präsent sein. Und das wollen wir auch! Danach wird immer je nach Ort nach unserer ganz eigenen Familientradition gefeiert. Nach dem BerlinMarathon werfen sich die “Männer” in die Krachernen und wir Ladies in die Dirndl und wir freuen uns gemeinsam auf die Schweinshaxe und oa, zwoa Bia. Warum wir das machen? Keine Ahnung! Das hat sich einfach so etabliert 🙂

Fazit: ich laufe, um zu laufen. Etwas Competition liegt durchaus bei einem Medaillen-42er in der Luft, sonst könnte man ja auch die km einfach so für sich laufen. Ankommen in einer einigermaßen guten Zeit (alles zwischen 3:45 – 4:00 passt in Berlin) ist das Ziel bei einem Straßenlauf. Bei TrailMarathons ist das Ziel “nur” ankommen, nicht zu sehr an den Rampen “abk***en” und zeitlich evtl. die alte Zeit unterbieten.

Aber ganz ehrlich, wenn der Körper aus welchen Gründen auch immer nicht mehr will, wenn ich irgendwo spüre, dass da in der Brust etwas komisch muggert – also nicht nur im Kopf, der ist eh irgendwann Matsch! – dann wird auf die Signale gehört. Dann würde ich gehen oder direkt aussteigen! Mein höchstes Gut ist meine Gesundheit und ich will noch lange entspannt durch die Gegend rennen.

Mein Wort zum BerlinMarathon-Wochenende 2020.

Wieviele km es schlussendlich werden, werden wir am Sonntagabend sehen. Bis dahin gilt wie immer:

Immer locker bleiben!

Eure Yvonne

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