Übertraining – für euch getestet

Übertraining – für euch getestet

Die Uhr schreit seit Tagen “ÜBERFORDERND – Achtung Übertraining”! Pah – was weiß die denn! Mein Körper, mein Gefühl. Ich bin schließlich alt genug, mich nicht nur auf diesen kleinen lustigen Computer an meinem Handgelenk zu verlassen. Ich kenne meinen Körper gut genug!

Denke ich!

Tagelang!

Und ich ziehe meinen ganz persönlichen Plan durch. Laufe täglich – mal lange, mal spritzig, mal Berge (ok – in Berlin dann eher Bunkerberge und Treppen :-)) – hinzu kommen fast täglich noch Muskelaufbaueinheiten in meinem kleinen, feinen Homegym (bestehend aus diversen Hanteln, Loops, Rollen und einer Matte – fein verstaut in einem schön anzusehenden Körbchen).

Alle Einheiten werden natürlich fein getracked – wofür hat man denn die Uhr?!

Die Tagesprozent beim Zähneputzen vor dem Zu-Bett-Gehen sind die entscheidende Information. Höher – schneller – weiter: eine meiner Devisen, oft im Jahr, wenn ein spannender Wettkampf vor der Tür steht.

Aber nicht diese Jahr!

Es ist Donnerstagnachmittag – ich gehe meinem Nebenjob, dem Muttersein, nach. Sitze im Park, beobachte Eichhörnchen – der Kopf wird schwerer, der Hals kratzt zusehends, ich bestelle beim Lieferdienst Burger, werfe mir zuhause sofort hochdosiertes Zink ein, verabschiede mich bei der Familie und gehe VOR den Kids zu Bett.

Der Freitag ist langweilig – im Bett. Lesen ist doof, schauen auch! Zum Glück gibt es Podcasts. Es kommt auch niemand zum Knuddeln vorbei – ich könnte ja (wir schreiben das Jahr 2020 – was ist doch gleich das Buzzword?!) … haben.

Samstagmorgen – ich fühle mich fit und könnte die ganze Wohnung auf einmal sauber machen. Kein Kopf mehr! Kein Halskratzen mehr! Der Körper gehört wieder mir.

Und ich überlege und schaue nach – wann war mein letzter Restday. Also ein Tag, an dem ich NIXXX gemacht habe. Hui – der liegt wirklich einige Wochen zurück – seitdem oft 2 kräftezehrenden Einheiten pro Tag (ausgenommen Fahrradfahren durch die Stadt).

Meine Diagnose steht fest: ich habe es übertrieben – ÜBERTRAINING!

Und nun die Frage aller Fragen:

Was führt zum Übertraining?

Die Ursachen sind so komplex wie die Symptome. Fakt ist, man hat seinem Körper nicht die ausreichende Regenerationszeit gegönnt. Bum!

Eine falsche Lebensweise mit einseitiger Ernährung, Schlafdefizit, zuviel Alkohol ODER psychische Belastung und Stress im Job ODER Krankheit ODER fehlerhaftes Training sind ebenfalls alles Faktoren, die zu einem Übertraining führen können.

Das resultiert alles in schneller Müdigkeit, reduziertem Appetit, MuskelReizungen. Auch die Reaktionszeit kann verkürzt sein. Der Ruhepuls kann um 5 bis 10 Schläge/ Minute ansteigen.

Ihr seht schon – die Ursachen sind komplex und die Symptome ebenso. Es gäbe noch eine Unterteilung nach neuester Forschung in basedowides und addisonides Übertraining – aber mit zuviel Fachgeplänkel möchte ich euch hier nicht nerven 🙂

Fakt ist, ihr könnt ein Übertraining vermeiden, wenn ihr Folgendes beherzigt:

Gönnt eurem Körper wirklich Erholung!

Genießt CoolDowns mit Stretching nach allen Einheiten.

Findet ein gutes Maß der Ernährung, des täglichen Stresses und des Schlafes!

Überlegt genau – was ist das Ziel – was ist es wert, dieses zu erreichen.

Hier steht kommendes Wochenende der virtuelle BerlinMarathon im Kalender. Ob, wie, und überhaupt und sowieso, werde ich noch sehen. Hinzu kommt, dass ich eine Erstläufergruppe mental, mit viel Musik, aufbauenden Sprüchen und Fettbemme begleiten wollte.

Aber jetzt gilt die kommenden Stunden erst einmal: Me first!

Alles Liebe und passt auf euch auf,

Eure Yvonne

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